Im TMS-Untertest Schlauchfiguren musst du innerhalb von 15 Minuten 24 Aufgaben lösen. 4 von den 24 Aufgaben sind Einstreuaufgaben und gehen nicht in die Wertung ein. Demnach sind 20 Punkte maximal erreichbar. 

Für jede Aufgabe werden dir zwei Fotos präsentiert: Auf dem linken Bild wurde ein Plexiglaswürfel, der mit einem oder mehreren Schläuchen gefüllt ist, von vorne fotografiert. Beim rechten Foto handelt es sich um denselben Würfel, jedoch fotografiert aus einer anderen Perspektive. Deine Aufgabe ist es, zu entscheiden, aus welcher Perspektive das rechte Foto aufgenommen wurde.

Du musst in diesem Untertest anhand der genannten hohen Durchschnittswerte davon ausgehen, dass die anderen TeilnehmerInnen gut auf diesen Untertest vorbereitet sind. Das liegt wohl vor allem daran, dass man die korrekte Bearbeitungsstrategie relativ rasch aus unseren (und anderen) Büchern erlernen kann. 

Wir schlagen folgenden Algorithmus vor, um nicht in die Fallen der TMS-Ersteller zu tappen:

Ein paar wichtige Bemerkungen zu dem Algorithmus: 

• Ist das rechte Bild exakt das Spiegelbild des linken Bildes (was im linken Bild nach rechts zeigt, zeigt im rechten Bild nach links und umgekehrt), muss es sich um die Perspektive hinten handeln. Wir haben dies als ersten Schritt im Algorithmus festgelegt, weil wir die Erfahrung gemacht haben, dass man mit etwas Übung schnell erkennt, ob das rechte Bild das Spiegelbild des linken Bildes ist. Und wie bereits erwähnt: Der TMS ist ein Schnelligkeitstest. So kannst du dir wertvolle Zeit sparen. 
• Die Idee hinter der Prüfung der Höhe der Schläuche ist, dass sich bei einer Drehung nach rechts oder links die Höhe der Schläuche nicht verändern darf. Das heißt einfach, dass sich markante Strukturen der Schläuche (insbesondere Enden und Krümmungen, aber auch andere Auffälligkeiten) im rechten Bild auf derselben Höhe wiederfinden müssen. Ist dies nicht der Fall, kann es sich nicht um eine Rechts-bzw. Linksdrehung handeln. 

Der TMS testet deine Fähigkeit, mit Zeitdruck umzugehen. Im Untertest Schlauchfiguren stehen dir pro Aufgabe 38 Sekunden zur Verfügung. Das wird für dich nach der Bearbeitung des Trainingsplans in unserem Buch kein Problem mehr sein, jedoch kann es immer mal passieren, dass man bei einer Aufgabe hängen bleibt oder sich einfach nicht mehr sicher ist. Du solltest dich an solch einer Aufgabe nicht verlieren! Solltest du nach einer halben Minute bemerken, dass du dir noch stark unsicher bist, markiere die Aufgabe mit einem Sternchen und komme nach der Bearbeitung der anderen Aufgaben auf sie zurück! Damit kannst du noch wichtige Punkte aus den Aufgaben abräumen, die du leicht bearbeiten kannst. 

Dieses Werkzeug ist nicht nur aus psychologischer Sicht, sondern auch aus praktischer Sicht von Vorteil: Wenn dir eine Aufgabe nach reichlich Übung im TMS trotzdem extrem schwer vorkommen sollte, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es den anderen TeilnehmerInnen auch so geht und dass die Aufgabe faktisch einfach sehr schwierig ist. Die TMS-Ersteller benutzen diese Methode, um dich zu verunsichern. Sie wollen damit testen, ob du auch unter Stress clever mit deiner Zeit umgehen kannst und nicht an den schwierigen Aufgaben zerbrichst. Mit dem Sternchen-Tipp wirst du ganz entspannt damit umgehen können und den anderen TeilnehmerInnen einen Schritt voraus sein. 

Das Schlauchende ist die perfekte Struktur, um dich zu orientieren und schnell die gesuchte Perspektive ausfindig zu machen, jedoch darfst du nicht deine ganze Strategie darauf auslegen. Grund dafür ist, dass die TMS-Ersteller die Schläuche manchmal so legen, dass man die Enden nicht direkt erkennt bzw. sogar ringförmige Schläuche, die keine Enden haben, verwenden. 

In einem solchen Fall musst du auf alternative Mittel zurückgreifen. Ein Schlauch hat noch andere markante Strukturen, die zwar nicht direkt ins Auge stechen wie das Schlauchende, jedoch mit etwas Übung trotzdem identifizierbar sind: 

Im TMS kamen in den letzten Jahren vermehrt Aufgaben mit einer Vielzahl an Schläuchen dran. Dies dient nur zur Verwirrung, die du durch strukturiertes Vorgehen vermeiden kannst. 

So kannst du bei einer Aufgabe mit vielen Schläuchen vorgehen, um die Ruhe zu bewahren: 

• Betrachte nicht das Gesamtbild, sondern isoliere zunächst einen einzelnen Schlauch im linken Bild. Versuche, diesen Schlauch im rechten Bild wiederzufinden. Identifiziere seine Struktur, seinen Verlauf, seine Krümmungen und ggf. Endungen. Wende den Algorithmus aus Werkzeug 1 auf diesen Schlauch an. Manchmal reicht es zur Lösung der Aufgabe schon aus, einen Schlauch korrekt zu identifizieren und so die gesuchte Perspektive herauszufinden.

• Wenn du dir nach der Isolation von einem Schlauch nicht sicher bist, suche einen weiteren Schlauch auf. Gehe genauso wie beim ersten Schlauch vor: Extrahiere den Schlauch aus dem Chaos: Wie verläuft er? Wo krümmt er sich? Hat er ein Ende? Wo befindet es sich? Berührt er die Decke oder den Boden? 

Bei einem Untertest, der nahezu fehlerfreies Arbeiten verlangt, ist die Selbstreflexion in der Übungszeit unvermeidbar. 

Nach der Bearbeitung von einem Übungsset solltest du wie folgt vorgehen: