Medizin Studieren ohne NC

Das Medizinstudium ist so heiß begehrt, dass dieser Wunsch für viele ein unerfüllter Traum bleibt. In diesem Artikel erfährst du, welche Möglichkeiten du hast, dir einen Studienplatz zu ergattern, auch ohne einen herausragenden Schnitt im Abitur oder sogar ganz ohne allgemeine Hochschulreife, beispielsweise mit einem Realschulabschluss.

Lass das Medizinstudium Wirklichkeit werden – auf diesen Wegen:

Medizinstudium im Ausland – Private Hochschulen in Deutschland – Stipendien und Förderprogramme – Landarztquote – Auswahlverfahren und Eignungstests – Studium bei der Bundeswehr – Ausbildung und Quereinstieg – Berufserfahrung und Praktika – Studienwahl anpassen und individualisieren – Weiterbildung nach einem alternativen Studiengang – Härtefallanträge – Studienplatzklage

Medizinstudium im Ausland

Medizinstudium im Ausland

Das europäische Ausland hat eine breite Auswahl an Hochschulen, an denen auch ein deutscher Staatsbürger Medizin studieren kann. Das Studium erfolgt teilweise auf Deutsch, je nach Hochschule oder Land auch auf Englisch oder der landesüblichen Sprache. Häufig handelt es sich um private Universitäten, weshalb hier die Studienkosten etwas höher sein können. Dafür zählen noch andere Kriterien neben dem Abiturschnitt stärker in das Auswahlverfahren hinein.

Die bekanntesten Länder mit ihren gut angesehenen Universitäten sind:

Österreich (auf Deutsch)

MedAT: In Österreich erfolgt die Zulassung zum Medizinstudium über den Medizin-Aufnahmetest (MedAT). Der Test bewertet kognitive Fähigkeiten, Kenntnisse in den Naturwissenschaften und soziale Kompetenzen.

Kosten: Es handelt sich um staatliche Universitäten mit geringen Studiengebühren von ca. 363,36 EUR pro Semester für EU-Bürger.

Universitäten:

– Medizinische Universität Wien

– Medizinische Universität Innsbruck

– Medizinische Universität Graz

– Johannes Kepler Universität Linz (JKU)

 

Schweiz (auf Deutsch, Englisch, Französisch)

EMS: Der Eignungstest für das Medizinstudium (EMS) ist der zentrale Aufnahmetest in der Schweiz. Der Test bewertet kognitive Fähigkeiten und Fähigkeiten wie die Merkfähigkeit oder die Konzentration.

Kosten: Es handelt sich um staatliche Universitäten mit moderaten Studiengebühren auch für EU-Bürger.

Universitäten:

– Universität Zürich (Deutsch): Sehr kompetitiv für internationale Studierende, besserer Zugang für Studierende mit Wohnsitz in der Schweiz oder besonderer Bindung zur Schweiz; Studiengebühren ca. 1.500 – 2.000 CHF pro Jahr (ca. 1.400 – 1.900 EUR)

– Universität Basel (Deutsch): Studiengebühren ca. 1.700 CHF pro Jahr (ca. 1.600 EUR)

– Universität Bern (Deutsch): Studiengebühren ca. 1.500 CHF pro Jahr (ca. 1.400 EUR)

– Universität Genf (Französisch): Studiengebühren ca. 1.000 – 1.500 CHF pro Jahr (ca. 950 – 1.400 EUR)

– Universität Lausanne (Französisch): Studiengebühren ca. 1.200 CHF pro Jahr (ca. 1.100 EUR)

– Università della Svizzera italiana (USI) (Italienisch): Studiengebühren ca. 4.000 CHF pro Jahr (ca. 3.800 EUR)

 

Ungarn (auf Deutsch und Englisch)

Aufnahmeprüfungen: Viele ungarische Universitäten verlangen von internationalen Studierenden Aufnahmeprüfungen in Biologie, Chemie und Englisch. Zusätzlich kann ein Interview zur Bewertung der Motivation und Eignung erforderlich sein.

Kosten: Diese Universitäten sind staatlich, aber die englischsprachigen Programme erheben relativ hohe Studiengebühren.

Universitäten:

– Semmelweis Universität (Budapest) (Englisch und Deutsch): Aufnahmeprüfung in Biologie, Chemie und Englisch, Schulische Leistungen in relevanten Fächern (Biologie, Chemie, Physik); die Semmelweis Universität ist bekannt für ihre hohe Qualität der medizinischen Ausbildung und Forschung, international anerkannte Abschlüsse und moderne Einrichtungen; Studiengebühren: Ca. 16.000 – 18.000 EUR pro Jahr

Universitäten mit Aufnahmeprüfung in Biologie und Chemie (Multiple-Choice-Test), Nachweis von Englischkenntnissen (TOEFL, IELTS) für das englische Programm; Studiengebühren ca. 16.000 – 18.000 EUR pro Jahr:

– Universität Pécs (Englisch und Deutsch): Studiengebühren ca. 14.000 – 16.000 EUR pro Jahr

– Universität Szeged (Englisch): Studiengebühren ca. 14.000 – 16.000 EUR pro Jahr

– Universität Debrecen (Englisch): Studiengebühren ca. 14.000 – 16.000 EUR pro Jahr

 

Niederlande (Englisch und Niederländisch)

Die Universitäten bieten für internationale Studierende verschiedene Programme entweder vollständig oder teilweise auf Englisch an. Die meisten Programme erfordern jedoch, dass die Studierenden im Verlauf ihres Studiums Niederländisch lernen, da die klinischen und fortgeschrittenen Studienphasen oft in der Landessprache unterrichtet werden.

Dezentrales Auswahlverfahren: Von den Universitäten individuell gestaltet wird; Viele Universitäten nutzen den sogenannten “Numerus Fixus” für zulassungsbeschränkte Studiengänge wie Medizin. Bewerbungen müssen bis zum 15. Januar über Studielink eingereicht werden und die Auswahl basiert oft auf schulischen Leistungen, Motivationsschreiben, Tests und Interviews.

Tests: Einige Hochschulen fordern zusätzliche Tests wie den “Colloquium Doctum” für internationale Studierende oder spezifische Eignungstests. Der “Colloquium Doctum” ist ein spezielles Zulassungsverfahren für Bewerber ohne reguläre Hochschulzugangsberechtigung und wird individuell organisiert.

Kosten: Staatliche Universitäten mit moderaten Studiengebühren für EU-Bürger zwischen ca. 2.000 – 3.000 EUR pro Jahr.

Universitäten:

– Maastricht University (Englisch): Dezentrales Auswahlverfahren, Bewertung der schulischen Leistungen, Motivationsschreiben, möglicherweise Tests und Interviews; Die Maastricht University ist bekannt für ihr Problem-Based Learning (PBL)-Konzept und wird oft gut in internationalen Rankings platziert, besonders für ihre innovativen Lehrmethoden. Der Bachelor-Studiengang „International Track in Medicine“ (ITM) dauert drei Jahre und umfasst praxisorientiertes Lernen mit klinischen Fähigkeiten, die in simulierten und realen Patientensituationen erlernt werden

– Universität Groningen (Englisch im Bachelor, Niederländisch im Master): Programm „Bachelor of Medicine“

– Vrije Universiteit Amsterdam (Niederländisch, einige Minors auf Englisch): Programm “Bachelor of Medicine mit internationalen Minors“

– Erasmus Universität Rotterdam (Englisch): Programm “Bachelor in Clinical Technology, Nanobiology”

 

Italien (Englisch)

IMAT: Der International Medical Admissions Test (IMAT) wird für englischsprachige Medizinprogramme genutzt. Der Test wird zentral organisiert und von mehreren italienischen Universitäten akzeptiert.

Kosten: Staatliche Universitäten, moderate bis geringe Studiengebühren für EU-Bürger (ca. 1.000 – 4.000 EUR pro Jahr)

Universitäten:

– Universität Mailand: Programm „International Medical School“; Die Universität ist häufig gut platziert in internationalen Rankings und bekannt für ihre exzellenten Forschungsprogramme und modernen Einrichtungen.

– Universität Pavia: Programm „Harvey Medical Course“; Die Universität hat eine lange Tradition und ist für ihre hohe Qualität der medizinischen Ausbildung und Forschung bekannt.

– Universität Rom Tor Vergata: Programm „Medicine and Surgery”

– Universität La Sapienza (Rom): Programm „Medicine and Surgery”

– Universität Bologna: Programm „Medicine and Surgery”

– Universität Napoli Federico II: Programm „Medicine and Surgery”

– Universität Bari Aldo Moro: Programm „Medicine and Surgery”

– Universität Turin: Programm „Medicine and Surgery”

– Universität Messina: Programm „Medicine and Surgery”

– Humanitas University (Mailand): Programm „Medicine and Surgery”; eigenes Aufnahmeverfahren, den HUMAT (Humanitas University Admission Test), bewertet kognitive und kritische Denkfähigkeiten sowie Kenntnisse in den Naturwissenschaften. Private Universität, Studiengebühren ca. 20.000 EUR pro Jahr

 

Spanien (Englisch und Spanisch)

PCE: Internationale Studierende, die ihr Abitur nicht in Spanien gemacht haben, müssen den PCE bestehen, um ihre Eignung nachzuweisen. Der PCE ist für englischsprachige Programme nicht erforderlich. Diese Programme haben in der Regel eigene Aufnahmeverfahren, die interne Tests, Nachweise über Englischkenntnisse (wie TOEFL oder IELTS), die Bewertung der schulischen Leistungen und möglicherweise Interviews umfassen.

Kosten: Die genannten Universitäten sind privat und erheben hohe Studiengebühren (ca. 20.000 – 25.000 EUR pro Jahr)

Universitäten:

– Universidad de Navarra (hauptsächlich Spanisch, einige Kurse auf Englisch): bekannt für ihre hohe Qualität der medizinischen Ausbildung und Forschung und ist häufig gut platziert in internationalen Rankings

– Universidad Europea de Madrid (Englisch)

– Universidad Católica de Valencia San Vicente Mártir (hauptsächlich Spanisch, einige Kurse auf Englisch): Spezifische Tests in Naturwissenschaften

– Universidad CEU Cardenal Herrera (Englisch und Spanisch)

 

Polen (Englisch)

Universitätsabhängige Aufnahmeverfahren: Einige Universitäten in Polen haben eigene Aufnahmeverfahren, die oft auf schulischen Leistungen in Biologie, Chemie, Physik und Mathematik, Aufnahmegesprächen oder Motivationsschreiben und dem Nachweis von Englischkenntnissen (TOEFL, IELTS) basieren.

Kosten: Diese Universitäten sind staatlich, aber die englischsprachigen Programme erheben relativ hohe Studiengebühren (ca. 11.000 – 14.000 EUR pro Jahr)

Universitäten:

– Jagiellonen-Universität (Krakau): Die Jagiellonen-Universität ist bekannt für ihre hohe Qualität der medizinischen Ausbildung und Forschung und ist häufig gut platziert in internationalen Rankings

– Medizinische Universität Warschau: Multiple Mini Interviews (MMI) oder Aufnahmegespräch; Die Medizinische Universität Warschau hat einen ausgezeichneten Ruf für ihre klinische Ausbildung und Forschung

– Medizinische Universität Breslau

– Medizinische Universität Danzig

– Pommersche Medizinische Universität Stettin

– Medizinische Universität Łódź: Anforderungen

 

Tschechien (Englisch)

Aufnahmetests: Tschechische Universitäten führen oft eigene Aufnahmeprüfungen durch, die Schriftliche Tests in naturwissenschaftlichen Fächern (Biologie, Chemie, Physik, Mathematik) und Englisch abdecken und möglicherweise ein Interview beinhalten

Kosten: Staatliche Universitäten, aber die englischsprachigen Programme erheben relativ hohe Studiengebühren (ca. 10.000 – 15.000 EUR pro Jahr)

Universitäten:

– Karls-Universität (Prag): Medizinische Fakultät in Prag, Medizinische Fakultät in Pilsen, Medizinische Fakultät in Hradec Králové; Die Karls-Universität ist bekannt für ihre hohe Qualität der medizinischen Ausbildung und Forschung und ist häufig gut platziert in internationalen Rankings.

– Masaryk-Universität (Brünn)

– Palacký-Universität (Olomouc)

– Universität Ostrava

 

Weitere europäische Länder, die englischsprachige Medizinstudiengänge für internationale Studierende anbieten:

Litauen (Kosten: ca. 8.000 – 12.000 EUR pro Jahr)

– Lithuanian University of Health Sciences (Kaunas), Vilnius University

Lettland (Kosten: ca. 10.000 – 12.000 EUR pro Jahr)

– Riga Stradins University

Estland (Kosten: ca. 10.000 – 12.000 EUR pro Jahr)

– University of Tartu

Bulgarien (Kosten: ca. 7.000 – 9.000 EUR pro Jahr)

– Medical University Sofia, Medical University Plovdiv, Medical University Varna

Rumänien (Kosten: ca. 6.000 – 7.500 EUR pro Jahr)

– University of Medicine and Pharmacy “Carol Davila” (Bukarest), Iuliu Hațieganu University of Medicine and Pharmacy (Cluj-Napoca)

Kroatien (Kosten: ca. 9.000 EUR pro Jahr)

– University of Zagreb, University of Split, University of Rijeka

Zypern (Kosten: ca. 18.000 – 22.000 EUR pro Jahr)

– European University Cyprus, University of Nicosia

Slowakei (Kosten: ca. 9.000 – 11.000 EUR pro Jahr)

– Comenius University (Bratislava)

Georgien (Kosten: ca. 4.000 – 8.000 EUR pro Jahr)

– Tbilisi State Medical University, David Tvildiani Medical University

Slowenien (Kosten ca. 7.500 EUR pro Jahr)

– University of Ljubljana

Nordmazedonien (Kosten ca. 7.000 EUR pro Jahr)

– Ss. Cyril and Methodius University in Skopje

Serbien (Kosten ca. 6.000 EUR pro Jahr)

– University of Belgrade, University of Novi Sad

Türkei (Kosten ca. 20.000 EUR pro Jahr)

– Hacettepe University (Ankara), Istanbul University

Private Hochschulen in Deutschland

In Deutschland gibt es einige private Hochschulen, die oft alternative Zugangswege die über die reine Abiturnote hinausgehen bewerten. Dazu zählen Aufnahmeverfahren und Interviews sowie berufliche Qualifikationen. Viele Hochschulen sind Kooperationen oder Ableger privater Hochschulen aus dem Ausland, weshalb der Unterricht teilweise auf Englisch erfolgen kann.

Bekannteste private Universitäten in Deutschland:

Universität Witten/Herdecke: Die älteste private Universität Deutschlands, die ein Medizinstudium anbietet; Eigenes Auswahlverfahren, das Interviews und andere Kriterien umfasst; Gebühren: Ca. 3.000 – 4.500 EUR pro Semester (abhängig vom Einkommen der Eltern und dem gewählten Gebührenmodell)

Medical School Hamburg (MSH): Eigenes Auswahlverfahren, das die Bewerber unabhängig von der Abiturnote bewertet; Gebühren: Ca. 7.500 EUR pro Semester

Asklepios Campus Hamburg: Der Studiengang ist ein Ableger der Semmelweis Universität in Ungarn, wobei der vorklinische Teil in Budapest und der klinische Teil in Hamburg stattfindet; Gebühren: Ca. 16.400 EUR pro Jahr

Paracelsus Medizinische Privatuniversität Nürnberg (PMU): in Anlehnung an das Curriculum der Mayo Medical School (Mayo Clinic Alix School of Medicine, Minnesota, USA); Gebühren: Ca. 16.000 EUR pro Jahr

Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane in Brandenburg an der Havel, Neuruppin: bietet einen Modellstudiengang in Humanmedizin an; Gebühren: Ca. 10.000 EUR pro Semester

Health and Medical University (HMU) Potsdam & Erfurt: an beiden Standorten in Kooperation mit lokalen Kliniken; Gebühren: Ca. 1.250 EUR pro Monat für den ersten und zweiten Studienabschnitt, 300 EUR pro Monat im Praktischen Jahr

UMCH – Universitätsmedizin Neumarkt a. M. Campus Hamburg (deutsch und englisch): ein Ableger der Universität Targu Mures in Rumänien; Die Zulassung erfolgt über ein Auswahlverfahren, das Tests und Interviews umfasst; Gebühren: Ca. 25.000 EUR pro Jahr

Kassel School of Medicine (englisch): Ein gemeinsames Programm der Universität Southampton und der Gesundheit Nordhessen Holding AG; Der Studiengang beinhaltet klinische Praktika in Deutschland und Großbritannien; Gebühren: Ca. 12.000 – 14.000 EUR pro Jahr

Stipendien und Förderprogramme

Es gibt verschiedene Wege und Förderprogramme, die dir den Zugang zum Medizinstudium an teureren privaten Hochschulen ermöglichen können. Diese sind allerdings teilweise an Verpflichtungen während des oder nach dem Studium gebunden. Hier sind einige Optionen:

Deutschlandstipendium

Das Deutschlandstipendium fördert begabte und leistungsstarke Studierende mit monatlich 300 EUR. Neben schulischen Leistungen werden auch gesellschaftliches Engagement und besondere persönliche Umstände berücksichtigt.

Voraussetzungen: Abiturnote, gesellschaftliches Engagement, besondere persönliche Umstände

MediClin-Stipendium

Stipendium für Medizinstudierende ab dem 9. Semester. Es werden monatlich bis zu 400 EUR gezahlt und Hospitationen sowie Repetitorien angeboten.

Voraussetzungen: Erfolgreiches Physikum

Salus-Stipendium

Förderprogramm für Studierende der Humanmedizin mit einem Interesse an Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie. Monatlich 750 EUR und weitere Vorteile.

Voraussetzungen: Interesse an Psychiatrie und Psychotherapie, Bereitschaft, nach dem Studium in einer Salus-Einrichtung zu arbeiten

Hartmannbund-Stipendium

Stipendium für Studierende der Humanmedizin mit nachweisbarem Engagement im sozialen oder berufspolitischen Bereich. Monatlich 250 EUR für ein Jahr.

Voraussetzungen: Gute Studienleistungen und Engagement

Landarztquote

Landarztquote

In einigen Bundesländern gibt es die Möglichkeit, über die sogenannte Landarztquote einen Studienplatz zu erhalten. Hierbei verpflichten sich die Studierenden, nach ihrem Abschluss in unterversorgten ländlichen Regionen als Hausärzte zu arbeiten. Dies kann eine Alternative für Bewerber sein, die den hohen NC nicht erfüllen. Diese Verpflichtung ist rechtlich bindend und bei Nicht-Einhaltung kann sie finanzielle Sanktionen nach sich ziehen.

Bundesländer mit einer Landarztquote:

– Baden-Württemberg

– Bayern

– Hessen

– Mecklenburg-Vorpommern

– Niedersachsen

– Nordrhein-Westfalen

– Rheinland-Pfalz

– Sachsen

– Sachsen-Anhalt

– Schleswig-Holstein

– Thüringen

Bewerbung bei den Landesbehörden:

Interessierte müssen sich direkt bei den zuständigen Landesbehörden oder Ministerien bewerben und erklären, dass sie bereit sind, nach dem Studium in einer unterversorgten ländlichen Region als Hausarzt zu arbeiten.

Separate Auswahlverfahren:

Das Auswahlverfahren berücksichtigt verschiedene Kriterien, wie beispielsweise die Bereitschaft, später in einer bestimmten Region zu arbeiten, sowie eventuell zusätzliche Tests oder Interviews.

Vertragsabschluss:

Zugelassene Bewerber müssen einen Vertrag unterzeichnen, in dem sie sich verpflichten, nach Abschluss des Studiums und der Facharztausbildung eine bestimmte Zeit lang in der festgelegten Region zu arbeiten.

Bewerbung an den Universitäten:

Nachdem die Auswahl durch die Landesbehörden erfolgt ist, erfolgt die Zuweisung der Studienplätze in Zusammenarbeit mit den Universitäten. Die Bewerber geben ihre Präferenzen an und die Zuweisung erfolgt gemäß den Kapazitäten und Regelungen der beteiligten Universitäten.

Auswahlverfahren und Eignungstests

Auswahlverfahren und Eignungstests

TMS (Test für Medizinische Studiengänge)

– Gilt für die meisten Universitäten in Deutschland

– Inhalte: Tests zu kognitiven Fähigkeiten wie Mustererkennung, Textverständnis, Schlussfolgerndes Denken und Gedächtnis

HAM-Nat (Hamburger Naturwissenschaftstest)

– Wird angerechnet an der Universität Hamburg, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Universität Greifswald

– Inhalte: Naturwissenschaftliche Fragestellungen aus den Bereichen Mathematik, Physik, Chemie und Biologie

Auswahlverfahren der Hochschulen (AdH)

Das AdH ermöglicht es den Universitäten, 60% der Studienplätze nach eigenen Kriterien zu vergeben. Dies kann die Berücksichtigung von Abiturnoten, Testleistungen (wie TMS oder HAM-Nat), beruflicher Qualifikation, praktischer Erfahrung und Auswahlgesprächen umfassen. Nahezu alle medizinischen Fakultäten in Deutschland nutzen das AdH, jedoch variieren die spezifischen Kriterien und Gewichtungen.

Zusätzliche Eignungsquote (ZEQ)

Die ZEQ ermöglicht es den Universitäten, weitere 10% der Studienplätze nach spezifischen Eignungskriterien zu vergeben. Dies kann ebenfalls Auswahlgespräche, praktische Erfahrungen, spezielle Tests oder andere Kriterien umfassen.

Auch hier nutzen viele Universitäten die ZEQ, um gezielt Bewerber mit besonderen Eignungen auszuwählen.

Hochschuleigene Tests

Manche Universitäten haben zusätzlich zu TMS und HAM-Nat eigene Auswahltests, die zum Beispiel mit in der ZEQ bewertet werden. Beispiel: Universität Heidelberg – „Interaktiver Kompetenztest Medizin“ (IKM) (computergestützter Test)

Hochschulen, die interne Auswahlgespräche neben der Abiturnote und Auswahltests bewerten:

– Charité – Universitätsmedizin Berlin (Kombination aus TMS und Interviews zur Bewertung der Eignung und Motivation)

– Universität Göttingen (Abiturnote, TMS-Ergebnisse und Auswahlgespräche)

– Universität Leipzig (Abiturnote, TMS und spezifischen Auswahlgespräche)

– Universität Lübeck (Auswahlgespräche, um besonders motivierte und empathische Bewerber zu identifizieren)

– Universität Regensburg (Einzelgespräche, die zwischen 25 und 35 Minuten dauern und verschiedene Themen abdecken, darunter die Auseinandersetzung mit dem Medizinstudium und medizinischen Tätigkeitsfeldern)

– Medizinische Hochschule Hannover (MHH) (Assessment-Center und Interviews zur Prüfung der sozialen Kompetenz, Kommunikationsfähigkeit und Motivation)

– Technische Universität Dresden (Multiple Mini Interviews (MMI), die Reaktionen und Verhalten in verschiedenen Situationen testen)

– Universität Rostock (Auswahlgespräche als Teil des AdH)

Studium bei der Bundeswehr

Medizinstudium bei der Bundeswehr

Das Medizinstudium bei der Bundeswehr bietet eine interessante Alternative zum zivilen Medizinstudium, mit eigenen Aufnahmebedingungen an, die nicht nur auf der Abiturnote basieren.

Voraussetzungen: Deutsche Staatsangehörigkeit gemäß Art. 116 GG, Alter zum Zeitpunkt der Bewerbung: zwischen 17 und 29 Jahre; Abschluss: Allgemeine Hochschulreife oder Vergleichbares

Weitere Anforderungen: Versetzungsbereitschaft innerhalb Deutschlands, Interesse an Mathematik und Naturwissenschaften, Verantwortungsbewusstsein, Ehrgeiz, Leistungsbereitschaft, Flexibilität, Einsatzbereitschaft, Durchsetzungsstärke, Teamfähigkeit, gute körperliche Konstitution und psychische Belastbarkeit, Bereitschaft zu Auslandseinsätzen.

Das Auswahlverfahren umfasst mehrere Schritte und wird durch die Offiziersbewerberprüfzentrale in Köln organisiert:

Assessment Center:

– Persönliche Gespräche

– Computerunterstützte Tests testen kognitive Fähigkeiten, logisches Denken, und Kenntnisse in Mathematik und Deutsch

– Medizinische Untersuchung

– Sporttest bestehend aus einem 11x10m Sprinttest, Klimmhang und einem 3000m Fahrradergometertest

Studieneignungstest: Überprüfung der studienrelevanten Fähigkeiten

Gespräch mit dem Einplanungsoffizier: Endgespräch zur finalen Einschätzung und Planung des weiteren Werdegangs.

Studium und Ausbildung

– Grundausbildung: Dreimonatige allgemeinmilitärische Grundausbildung

– Regelstudienzeit: 12 Semester (6 Jahre). Das Medizinstudium wird an einer zivilen Universität durchgeführt, welche durch die Bundeswehr festgelegt wird

– Militärische Ausbildung in den Semesterferien: Praktika und Lehrgänge, einschließlich Offizierslehrgang und Truppenpraktikum

Vergütung: Beginnend ab ca. 2.418,94 EUR brutto als Fahnenjunker, steigend mit zunehmender Erfahrung und Beförderung

Verpflichtung: Nach Abschluss des Studiums verpflichten sich die Absolvierenden in der Regel für eine Dienstzeit von mindestens 17 Jahren bei der Bundeswehr. Eine frühere Entlassung aus dieser Verpflichtung ist möglich, allerdings müssen dann die Ausbildungskosten zurückgezahlt werden, die etwa 200.000 € betragen können

Vorteile: Gehalt während des Studiums; die Abiturnote ist nicht das alleinige Kriterium zur Aufnahme; Arbeitsplatzsicherheit und vielfältige Qualifizierungsmöglichkeiten

Ausbildung und Quereinstieg

Berufliche Ausbildung im Gesundheitswesen: Fachgebundene Studienberechtigung

– Abschluss mittlere Reife (z.B. Realschulabschluss)

– Eine abgeschlossene Berufsausbildung im medizinischen Bereich von einer Dauer von mindestens 2 Jahren sowie mindestens 3 Jahre Berufserfahrung im Gesundheitswesen

– Einige Universitäten haben spezielle Quoten für beruflich Qualifizierte und berufserfahrene Bewerber, z.B. die Charité – Universitätsmedizin Berlin; Quote für beruflich Qualifizierte: 5% der Studienplätze

– Beispiele für Ausbildungen: Krankenpfleger/in, Rettungssanitäter/in, Medizinisch-technische/r Assistent/in (MTA), Operationstechnische/r Assistent/in (OTA), Notfallsanitäter/in, Physiotherapeut/in, Ergotherapeut/in

Berufliche Qualifikation (außer in Sachsen-Anhalt): Berufliche Aufstiegsfortbildung

– Langjährige Berufserfahrung oder der Abschluss einer Aufstiegsfortbildung wie Meister, Techniker oder Fachwirt qualifizieren direkt für ein Studium und stellen eine allgemeine Hochschulzugangsberechtigung für alle Studiengänge dar

– Details: Personen mit bestandener Meisterprüfung nach der Handwerksordnung, Personen mit mindestens 400 Unterrichtsstunden umfassendem Fortbildungsabschluss nach dem Berufsbildungsgesetz (z.B. Fachwirt), Personen mit Fachschulabschluss (z.B. Techniker) sowie vergleichbare Qualifikationen

Beruflich Qualifizierte ohne Abitur, nicht fachlich gebunden (außer in Sachsen-Anhalt): Eignungsprüfung oder Probestudium

– Personen, die eine mindestens zweijährige Berufsausbildung abgeschlossen und mehrere Jahre Berufserfahrung (meistens drei Jahre) gesammelt haben, können unter bestimmten Voraussetzungen ein Studium beginnen

– Einige Bundesländer bieten Eignungsprüfungen oder Probestudiengänge für beruflich Qualifizierte an, die ihre Studierfähigkeit nachweisen müssen

– Beispiel: Universität Frankfurt am Main, Eignungsprüfung für beruflich Qualifizierte

Fernstudium und private Hochschulen

– Fernuniversität Hagen: Bietet zwar kein Medizinstudium an, aber Studiengänge, die den Einstieg in medizinische Studienfächer erleichtern können

– Private Hochschulen: Manche privaten Hochschulen in Deutschland bieten ebenfalls Möglichkeiten für beruflich Qualifizierte, ein Medizinstudium aufzunehmen, oft gegen Gebühr

Erfahrungen und Praktika

Erfahrungen und Praktika

In Deutschland gibt es mehrere Universitäten, bei denen praktische Erfahrungen durch Tätigkeiten und zusätzliche Qualifikatione bei der Bewerbung für ein Medizinstudium angerechnet werden. Beispielsweise:

Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ): eine beliebte Möglichkeit, praktische Erfahrungen im medizinischen Bereich zu sammeln. Es wird von vielen medizinischen Fakultäten anerkannt und positiv im Bewerbungsverfahren berücksichtigt; Dauer: In der Regel 6-18 Monate; Vergütung: monatliches Taschengeld (Höhe oft zwischen 150 und 400 €), zusätzlich Sachleistungen wie Unterkunft, Verpflegung oder Fahrtkosten

Praktikum: Ein längeres Praktikum in einer medizinischen Einrichtung (z.B. ein Jahrespraktikum) kann ebenfalls positiv bewertet werden. Es zeigt Engagement und Interesse am medizinischen Beruf und kann die Chancen auf einen Studienplatz erhöhen; ob es eine Vergütung gibt, hängt von der Einrichtung ab

Bundesfreiwilligendienst (BFD): bietet praktische Erfahrungen im medizinischen Bereich und wird ebenfalls von vielen Universitäten anerkannt; Dauer: In der Regel 6-18 Monate; Vergütung wie FSJ

Freiwilligendienst im Ausland: Ähnlich wie ein FSJ oder BFD, aber im Ausland absolviert. Beispiele sind der Europäische Freiwilligendienst (EFD) oder andere internationale Freiwilligenprogramme; Solche Erfahrungen werden oft als besonders wertvoll angesehen, da sie interkulturelle Kompetenzen und Anpassungsfähigkeit unter Beweis stellen; Vergütung: oft Taschengeld und Deckung der Lebenshaltungskosten

Ehrenamt: In sozialen, medizinischen oder pflegerischen Bereichen, z.B. in Pflegeheimen, Hospizen oder bei Rettungsdiensten; Regelmäßiges, langfristiges ehrenamtliches Engagement zeigt soziales Verantwortungsbewusstsein und praktisches Können; Vergütung: Unbezahlt, in manchen Fällen Aufwandsentschädigungen oder kleinere Zuwendungen

Pflege von Angehörigen: Nachweisbare, intensive Betreuung und Pflege eines pflegebedürftigen Familienmitglieds kann als wertvolle praktische Erfahrung und soziale Kompetenz gewertet werden; keine direkte Vergütung, pflegende Angehörige erhalten unter bestimmten Umständen Pflegegeld oder andere Unterstützungen von der Pflegekasse

freiwilliger Wehrdienst: umfasst sowohl militärische als auch zivile Aufgaben; Verantwortungsbewusstsein, Durchsetzungsfähigkeit und Teamarbeit sind auch im medizinischen Bereich wertvoll und können positiv im Bewerbungsverfahren berücksichtigt werden; Dauer: 6-23 Monate; Vergütung richtet sich nach dem Dienstgrad und der Dienstzeit

Freiwilliges Ökologische Jahr (FÖJ): Arbeiten in ökologischen Projekten, Lernen, Verantwortung zu übernehmen und im Team zu arbeiten stärkt soziale und organisatorische Fähigkeiten, die auch im Medizinstudium und im medizinischen Beruf von Vorteil sind und von vielen Universitäten positiv im Bewerbungsverfahren bewertet werden; Dauer: In der Regel 6-18 Monate; Vergütung wie FSJ

Insgesamt vergeben 22 der 38 Universitäten in Deutschland einen Bonus für ein FSJ, BFD oder ähnliche praktische Tätigkeiten. Während der Bewerbung auf „hochschulstart“ kannst du angeben, dass du eine der Tätigkeiten absolviert hast. Bewerber sollten alle relevanten Nachweise (Bescheinigungen, Zertifikate, Ausbildungsabschlüsse, Empfehlungsschreiben) über ihre praktischen Erfahrungen mit den Bewerbungsunterlagen hochladen oder direkt an die Universität senden. Es gibt spezifische Eingabefelder und Upload-Bereiche für Dokumente, die diese Erfahrungen belegen.

Hier sind einige Universitäten, die diese praktischen Erfahrungen berücksichtigen:

– Charité – Universitätsmedizin Berlin: im AdH Punkte für praktische Erfahrungen; ein FSJ, BFD oder vergleichbare Dienste können mit bis zu 20 Punkten angerechnet werden

– Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (RWTH Aachen): praktische Erfahrungen (FSJ oder vergleichbare Tätigkeiten) werden mit bis zu 10 Punkte im AdH-Verfahren angerechnet

– Universität Duisburg-Essen: Im AdH-Verfahren können Punkte durch Tätigkeiten wie FSJ oder BFD gesammelt werden

– Georg-August-Universität Göttingen: Bis zu 10 Punkte können für ein FSJ oder ähnliche Dienste vergeben werden

– Universität Greifswald: Bis zu 20 Punkte werden für praktische Erfahrungen vergeben

– Medizinische Hochschule Hannover: Bis zu 10 Punkte werden für praktische Erfahrungen wie FSJ oder BFD angerechnet

– Universität des Saarlandes (Campus Homburg): Für praktische Erfahrungen können bis zu 15 Punkte vergeben werden

Studienwahl individualisieren: ein ähnliches, passenderes Studienfach finden

Studienwahl anpassen

Überlege dir, was dir wirklich wichtig ist: Möchtest du engen Kontakt zu Menschen haben, naturwissenschaftliche Prozesse verstehen und anwenden, im OP stehen und direkt helfen? Motiviert dich das Lächeln oder die Dankbarkeit der Patienten? Oder liegt dein Fokus eher darauf, durch Zeit und Aufmerksamkeit zu helfen, abwechslungsreiche Fälle zu bearbeiten oder ein flexibles Arbeitsumfeld zu haben? Vielleicht bevorzugst du auch einen routinierten Ablauf, bei dem du deine Fähigkeiten präzise einsetzen kannst. Arbeitest du lieber mit jungen oder alten Menschen und möchtest du viel mit Menschen reden und in direktem Kontakt sein oder lieber weniger? Diese Überlegungen helfen dir, ein Studienfach zu finden, das vielleicht sogar besser zu deinen Vorstellungen passt als Medizin. Beachte jedoch, dass spezialisierte Studiengänge manchmal höhere Kosten mit sich bringen können, vor allem an privaten Hochschulen.

Ähnliche Studienfächer zur Humanmedizin sind:

– Augenoptik/Optometrie: Ausbildung zur Anpassung und Überprüfung von Sehhilfen sowie zur Durchführung von Sehtests

– Berufspädagogik für Gesundheit: Ausbildung von Lehrkräften im Gesundheitswesen

– Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie, Therapieanwendungen: Studium der therapeutischen Maßnahmen zur Verbesserung von körperlichen und sprachlichen Fähigkeiten

– Ernährungswissenschaften, Ernährungsmanagement und Diätetik, Medizinische Ernährungswissenschaft, Ernährungstherapie: Studium der Ernährung und deren Einfluss auf die Gesundheit sowie der Entwicklung von Ernährungstherapien

– Gesundheitsmanagement: Kombination von betriebswirtschaftlichem Wissen und spezifischen Kenntnissen des Gesundheitswesens

– Gesundheitswissenschaften, Public Health, Angewandte Gesundheitswissenschaften: Studium der Gesundheit der Bevölkerung und der Entwicklung von Gesundheitsförderungsstrategien

– Heilpädagogik: Studium der Förderung und Unterstützung von Menschen mit Behinderungen oder besonderen Bedürfnissen

– Hörakustik: Beschäftigt sich mit der Diagnostik und Versorgung von Hörstörungen sowie der Anpassung von Hörgeräten

– Krankenhaushygiene: Beschäftigung mit der Prävention und Kontrolle von Infektionen im Krankenhaus

– Medizintechnik, Medizininformatik, Biomedizinische Technik, eHealth IT im Gesundheitswesen, Medizinische Biotechnologie, Data Science in der Medizin: Kombination von Technik und Medizin zur Entwicklung und Anwendung medizintechnischer Geräte und IT-Lösungen im Gesundheitswesen

– Naturwissenschaften (Biologie, Chemie, Biochemie, Biotechnologie): Grundlegende naturwissenschaftliche Studiengänge, die oft als Basis für weiterführende medizinische Forschung dienen

– Orthopädietechnik: Studium der technischen und handwerklichen Fertigkeiten zur Herstellung von orthopädischen Hilfsmitteln

– Pflegewissenschaften: Wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Pflegepraktiken und -theorien

– Physician Assistance: Ausbildung von Assistenzkräften, die in ärztlichen Tätigkeiten unterstützend tätig sind

– Psychologie: Studium der menschlichen Psyche und der psychischen Gesundheit

– Pädagogik: Studium der Erziehungswissenschaften mit möglichen Schwerpunkten im Gesundheitswesen, wie Gesundheits- und Pflegepädagogik

– Sanitäts- und Rettungswesen, Notfallsanitäter, Paramedic, Präklinische Versorgung und Rettungswesen, Rescuemanagement: Fokus auf die präklinische Versorgung von Notfallpatienten und Rettungsdienstmanagement

– Sportmedizin und Sportwissenschaft, Bewegungs- und Sportwissenschaft, Präventions-, Rehabilitations- und Fitnesssport: Studium der Zusammenhänge zwischen Bewegung, Sport und Gesundheit sowie der Prävention und Rehabilitation durch sportliche Aktivitäten

– Zahnmedizin: Spezialisierte medizinische Studiengänge für die Behandlung von Zähnen

– Veterinärmedizin: Spezialisierte medizinische Studiengänge für die Behandlung von Tieren

Weiterbildungsmöglichkeiten nach einem alternativen Studiengang

Nach einem Bachelor in einem verwandten Fach kann ein spezialisierter Masterstudiengang in spezialisierten Bereichen den Weg in die Medizin eröffnen. Beispiele:

Biologie, Molekularbiologie, Biochemie, Biotechnologie: Diese Studiengänge bieten eine solide Basis in den biologischen und chemischen Wissenschaften, die für spezialisierte medizinische Forschung notwendig sind

Mögliche Master: Molekulare Medizin, Biomedizin, medizinische Genetik, Neurobiologie

Gesundheitswissenschaften, Public Health: dieser Bereich bereitet auf weiterführende Studien in der Gesundheitsförderung und -politik vor

Mögliche Master: Epidemiologie, Gesundheitsmanagement, Global Health

Medizintechnik, Biomedizinische Technik: Diese Studiengänge kombinieren Ingenieurwissenschaften mit medizinischen Anwendungen, was für spezialisierte technische Master-Programme im Gesundheitswesen nützlich ist

Mögliche Master: Medizininformatik, medizinische Bildgebung, Rehabilitationstechnik

Pflegewissenschaften, Gesundheits- und Krankenpflege: Diese Programme bereiten auf leitende und spezialisierte Rollen im Pflegebereich vor

Mögliche Master: Pflegepädagogik, Pflegewissenschaft, Advanced Nursing Practice

Psychologie: Ein Bachelor in Psychologie bietet die Grundlage für spezialisierte Studien in verschiedenen Bereichen der psychischen Gesundheit

Mögliche Master: Klinische Psychologie, Neuropsychologie, Gesundheitspsychologie

Ernährungswissenschaften, Diätetik: Diese Studiengänge bieten Wissen über Ernährung und deren Einfluss auf die Gesundheit, was für spezialisierte Master-Programme im Ernährungsbereich hilfreich ist

Mögliche Master: Klinische Ernährungswissenschaft, Public Health Nutrition, Ernährungstherapie

Sportwissenschaften, Bewegungswissenschaften: Diese Studiengänge konzentrieren sich auf die Wissenschaft hinter körperlicher Aktivität und deren gesundheitlichen Vorteilen

Mögliche Master: Sportmedizin, Prävention und Rehabilitation, Bewegungswissenschaft

Medizinische Informatik: Ein Bachelor in medizinischer Informatik bereitet auf die Anwendung von IT und Datenmanagement im Gesundheitswesen vor

Mögliche Master: Health Information Management, Digital Health, medizinische Datenwissenschaft

Pharmazie: Pharmazie-Studiengänge bieten eine Grundlage für spezialisierte Master-Programme in der Arzneimittelentwicklung und -anwendung

Mögliche Master: Klinische Pharmazie, Pharmazeutische Wissenschaften, Pharmakologie

Ingenieurwissenschaften (mit Fokus auf Medizintechnik): Ingenieurwissenschaftliche Studiengänge mit einem Fokus auf Medizintechnik bereiten auf spezialisierte technische Anwendungen im Gesundheitswesen vor

Mögliche Master: Biomedizinische Technik, Medizintechnik, Rehabilitationstechnik

Härtefallanträge

Härtefallanträge ermöglichen es Studienbewerbern, aufgrund besonderer persönlicher Umstände, wie gesundheitliche Gründe oder familiäre Belastungen, bevorzugt einen Studienplatz zu erhalten. Diese Anträge bieten eine Chance, außergewöhnliche Lebensumstände zu berücksichtigen, die eine besondere Dringlichkeit für die Zulassung zum Studium begründen. Es ist jedoch sehr selten, dass solche Anträge genehmigt werden, da die Voraussetzungen dafür sehr streng sind und nur in außergewöhnlichen Fällen erfüllt werden.

Ein Härtefallantrag muss zusammen mit der regulären Bewerbung eingereicht werden. Erforderlich sind: Ein formeller Antrag, ein selbst verfasstes Antragsschreiben mit einer ausführlichen Begründung, Nachweise wie fachärztliche Atteste oder andere relevante Dokumente

Als schwerwiegende gesundheitliche Gründe gelten:

– Chronische oder lang andauernde Krankheiten, die sich verschlimmern könnten, wenn das Studium nicht sofort begonnen wird. Hierzu ist ein fachärztliches Gutachten erforderlich

– Körperliche Behinderung: Eine Behinderung, die die Ausübung anderer Berufe unmöglich macht oder besondere Umstände erfordert, die nur durch das sofortige Studium abgemildert werden können

– Besondere familiäre oder soziale Umstände: Situationsbedingte Notwendigkeiten, wie die Pflege eines schwer erkrankten Familienmitglieds oder andere familiäre Verpflichtungen, die einen sofortigen Studienbeginn erforderlich machen

– Berufliche Beschränkungen: Einschränkungen in der Berufswahl oder -ausübung aufgrund gesundheitlicher Gründe, die eine sofortige Aufnahme des Studiums erfordern

– Spätaussiedlung: Wenn jemand nach Aufnahme eines Studiums im Herkunftsland nach Deutschland kommt und das Studium hier fortsetzen möchte

– Unzumutbare Verzögerungen des Studiums: Wenn bereits eine Zulassung für den Studiengang vorlag, diese jedoch aus zwingenden Gründen, wie schwerer Krankheit, nicht in Anspruch genommen werden konnte

Nicht anerkannte Härtefallgründe sind zum Beispiel:

– Pflege von Angehörigen: Generell nicht als Härtefall anerkannt

– Aufgabe des bisherigen Studiums oder Berufs: Aufgrund von Arbeitslosigkeit, schlechter Berufsaussichten oder mangelnder Motivation

– Alter: Fortgeschrittenes Alter allein wird nicht als Härtefallgrund anerkannt

– Abgeleisteter Dienst: Erfüllung von Dienstpflichten wie Wehr- oder Freiwilligendienst

– Regionale Beschränkungen der Hochschulzugangsberechtigung: Einschränkungen, die durch regionale Zulassungsregelungen entstehen

Studienplatzklage: Ein rechtliches Mittel zur Studienplatzerlangung

Studienplatzklage

Eine Studienplatzklage, auch als Kapazitätsklage bezeichnet, ist ein rechtliches Mittel, das Bewerber nutzen können, um einen Studienplatz an einer Universität zu erzwingen, wenn sie durch das reguläre Auswahlverfahren abgelehnt wurden. Hierbei klagen die Studierenden gegen die Universität, mit der Behauptung, dass diese nicht alle zur Verfügung stehenden Studienplätze korrekt vergeben hat oder dass die Kapazitäten der Universität nicht vollständig ausgeschöpft wurden. Allerdings ist dies ein teurer und risikoreicher Weg.

Typische Grundlagen einer Studienplatzklage:

– Kapazitätsüberschreitungen: Die Universität hat nicht alle zur Verfügung stehenden Kapazitäten ausgeschöpft und hätte mehr Studienplätze vergeben können

– Fehler im Auswahlverfahren: Es werden Fehler oder Ungenauigkeiten im Auswahlverfahren geltend gemacht, die zur Benachteiligung der Kläger geführt haben

– Fehlende Transparenz: Mangelnde Transparenz bei der Berechnung der Kapazitäten und Vergabe der Studienplätze

Ablauf einer Studienplatzklage:

– Anwaltliche Beratung: Der erste Schritt ist die Beratung durch einen spezialisierten Anwalt, der die Erfolgsaussichten der Klage beurteilt und die notwendigen Schritte einleitet

– Antrag auf einstweilige Verfügung: Oft wird ein Eilantrag gestellt, um schnell eine Entscheidung zu erzwingen. Hierbei wird versucht, eine vorläufige Zulassung zum Studium zu erreichen, bis die endgültige Entscheidung getroffen ist

– Einreichung der Klage: Die Klage wird bei dem zuständigen Verwaltungsgericht eingereicht. In der Regel handelt es sich um das Verwaltungsgericht, das für den Sitz der Universität zuständig ist

– Gerichtsverfahren: Im Gerichtsverfahren wird geprüft, ob die Universität tatsächlich ihre Kapazitäten nicht ausgeschöpft hat oder ob Fehler im Auswahlverfahren gemacht wurden

– Entscheidung: Das Gericht entscheidet, ob die Universität verpflichtet ist, zusätzliche Studienplätze zu schaffen oder die Kläger zuzulassen

Eine Studienplatzklage kann sehr kostenintensiv sein, da Gerichtskosten, Anwaltsgebühren und eventuell weitere Kosten für Gutachten anfallen. Es gibt keine Garantie, dass die Kläger am Ende einen Studienplatz erhalten. Die Erfolgsaussichten einer Studienplatzklage hängen stark von den spezifischen Umständen des Falles und der Beweislage ab. In der Praxis sind die Erfolgsaussichten oft gering, insbesondere bei sehr begehrten Studiengängen wie Humanmedizin.

Über den Autor : Kore Eckstein

Kore entdeckte ihre Leidenschaft für die Medizin ursprünglich in der 10. Klasse. Nach dem Abitur nahm sie sich ein Jahr Zeit zur Orientierung, absolvierte ein Praktikum in der Psychiatrie und begann schließlich eine Ausbildung zur Ergotherapeutin. Während dieser Ausbildung faszinierten sie besonders die medizinischen Themen und in der praktischen Arbeit als Therapeutin in der orthopädischen Rehabilitation schätzte sie das medizinische Umfeld sehr. Diese Erfahrungen motivierten sie, ihren Weg in die Medizin weiterzuverfolgen. Der erste Versuch im TMS während ihrer Ausbildung brachte zwar nur 42%, doch nach ihrem Abschluss widmete sie sich drei Monate intensiv der Vorbereitung und erzielte im zweiten Anlauf überzeugende 98%. Mit diesem Ergebnis erhielt Kore mehrere Zusagen von deutschen Universitäten und kann ihr Medizinstudium im Wintersemester 2024/25 beginnen.

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