Planung TMS-Lernplan

TMS Lernplan 2024

Warum ein TMS Lernplan wichtig ist

Der TMS (Test für medizinische Studiengänge) zielt darauf ab, die Eignung der Bewerber für das Medizinstudium zu prüfen. Verschiedene Fähigkeiten sind in unterschiedlichen Testbereichen (z.B. Textverständnis, Muster zuordnen und quantitative und formale Probleme) gefragt und die Bearbeitungszeit wird so knapp gesetzte, dass du die Bearbeitung häufig nicht zu Ende bringen kannst. Hierfür gilt es, sich gründlich vorzubereiten und für einige Untertests bestimmte Strategien anzutrainieren. So schaffst du es letztendlich nicht nur, die umfangreiche Stoffmenge schneller zu bewältigen, sondern verringerst zusätzlich deinen Stress am Testtag, der sich ebenfalls auf das Testergebnis auswirkt. Durch die Arbeit mit einem strukturierten Lernplan, kannst du deine Fortschritte und Schwächen kontinuierlich analysieren und das Lernen effektiv an diese anpassen. In diesem Artikel zeige ich auf, was bei einem effektiven Lernplan zu beachten ist und wie du dich damit optimal auf den TMS vorbereiten kannst.

Ein Leitfaden zu den TMS Untertests

TMS-Aufbau

Der TMS gliedert sich in verschiedene Aufgabentypen und -formate, für die es sinnvoll ist, bestimmte Strategien zu trainieren. Um einige Beispiele zu nennen:

Strategien für viel Text oder Diagramme (z.B. Medizinisch-naturwissenschaftliches Grundverständnis, Textverständnis, Diagramme und Tabellen): Schnelles und aufmerksames Lesen, gezieltes Markieren und Skizzieren von komplexen Zusammenhängen, wichtige Schlüsseldaten und -worte erkennen und im Zusammenhang verstehen

Strategien bei Mustern und Bildern (z.B. Muster zuordnen, Schlauchfiguren, Figuren lernen): Visuelles und räumliches Vorstellungsvermögen, mentale Rotation, Teile und Gesamtes getrennt voneinander erkennen, Erkennen von Wiederholungen und Symmetrien, präzises und detailliertes Arbeiten

– Strategien für die Merkfähigkeit (z.B. Figuren und Fakten lernen, teilweise Textverständnis): Assoziationen, Visualisierungen oder Geschichten bilden, große Informationsmengen in kleinere Einheiten aufteilen, Informationen regelmäßig wiederholen, sinnvolle Kategorisierungen bilden, Neues mit Bekanntem verknüpfen

Strategien für logische und analytische Aufgaben (z.B. Quantitative und formale Probleme, Diagramme und Tabellen, teilweise medizinisch-naturwissenschaftliches Grundverständnis): Anwendung von Formeln und Rechentechniken, strukturiertes Herangehen und Problemlösung, Datenverständnis und Interpretation, Anwendung wissenschaftlicher Konzepte, kritisches Denken, visuelle Hilfsmittel erstellen

Grundsätzlich gibt es auch einige Strategien, die während des gesamten Tests hilfreich sind, wie das Zeitmanagement, Eliminationsverfahren bei Zeitnot, Priorisierung von Fragen, Pausen zur Stressreduktion bewusst setzen, zügige Entscheidungsfindung und Selbstbewusstsein sowie Vertrauen auf die eigenen Fähigkeiten, um nicht zu häufig deine Antworten zu bezweifeln.

Zum TMS-Erfolg: Dein idealer TMS Lernplan

Startpunkt bestimmen: Eine Bestandsaufnahme deiner Fähigkeiten

Jeder gute Plan entsteht aus einer Bestandsanalyse. Finde zuerst heraus, wo deine Stärken und Schwächen liegen. Das geht zum Beispiel auch, indem du alle Untertests einmal ausprobierst.

Auch die äußeren Bedingungen spielen eine Rolle für deinen Lernplan, wie deine verfügbare Zeit, räumliche und finanzielle Bedingungen etc. Eine wichtige Frage zu Beginn: Unter welchen Bedingungen und mit welchen Methoden kannst du am effektivsten Lernen?

Planung TMS-Lernplan

Mögliche Methoden wären:

Aktives Lernen: Durch das aktive Bearbeiten von Material, wie Zusammenfassungen oder Karteikarten erstellen und das Bearbeiten von Übungsaufgaben, wird Erlerntes gefestigt

Gruppenarbeit: Der soziale Faktor motiviert viele zum Lernen und vorhandenes Wissen oder Tricks können ausgetauscht werden, sodass schwierige Techniken durch das Erklären aus einer anderen Perspektive geübt und gemeistert werden können

Simulation von Testbedingungen: Einzelne Untertests, Sequenzen oder gesamte Testsimulationen unter realitätsnahen Voraussetzungen (Zeit, Essen, Raum…) üben, um dich an die realen Bedingungen zu gewöhnen und bestimmte Abläufe zu verinnerlichen

Visualisierung: Durch das Erstellen von Bildern (z.B. Mindmaps, Diagramme) können komplexe Themen übersichtlicher und leichter verstanden werden, bestimmte wissenschaftliche Konzepte können gelernt werden

„Interleaved practice“: Beim Üben zwischen den verschiedenen Aufgabentypen und Themen regelmäßig wechseln, statt erst einen Teil zu perfektionieren, sodass das Gehirn im TMS Informationen flexibler verarbeiten und abrufen kann

Fehleranalyse: Nach einer Übungssequenz die Aufgaben möglichst zeitnah anhand von Lösungen zu korrigieren, ist die halbe Miete beim Lernen, um deine eigenen Herangehensweisen zu reflektieren und Schwächen gezielt zu verbessern

Mnemotechniken: Durch Assoziationen, Reime oder visuelle Bilder können Informationen z.B. aus dem Teil „Figuren und Fakten lernen“ gespeichert werden. Diese Technik kannst du gezielt üben, indem man das schnelle Ausdenken von Geschichten oder Bildern zu gegebenen Fakten und bestimmten Formen im Alltag übt

Hast du deine Wahl getroffen, ist der nächste Schritt ein Ressourcen-Check: Was hast du schon, was brauchst du noch?

Kleiner Tipp: Lieber mehr als zu wenig. Sorge für mehr Übungsstoff, als du nach deinen zeitlichen Berechnungen bräuchtest, damit du später deinen Lernplan flexibel an deine Fähigkeiten anpassen kannst.

Zeitmanagement: Realistische Ziele setzen

Wenn du dann wichtige Übungsressourcen und Materialien hast, ist das Erstellen des tatsächlichen zeitlichen Lernplans (z.B. Wochen- oder Monatspläne) an der Reihe. Hierzu kannst du auch die Vorlagen aus den Medcoaches-Büchern zur Hilfe nehmen. Außerdem solltest du ihn flexibel halten und ihn regelmäßig je nach Stärken und Schwächen und verbleibender Zeit bis zum Test aktualisieren (z.B. jede Woche oder alle 2 Tage).

Beispiel: Wenn „Muster erkennen“ gut klappt, du aber in „Diagramme und Tabellen“ nicht so gut weiterkommst, dann reduziere die Wiederholung von „Muster erkennen“ z.B. auf alle 3 Tage und schiebe ein paar Tage lang intensivere Sessions für „Diagramme und Tabellen“ ein.

Mögliche Lernpläne die natürlich auf die eigenen Umstände angepasst werden müssten, wären zum Beispiel (hier gilt jeweils auch die Nachbearbeitungs- und Kontrollzeit):

Beispiel Lernplan TMS Vollzeitbeschäftigung

Beispiel Lernplan für 3 Monate Lernzeit neben einer Vollzeitbeschäftigung von ca. 40 Stunden/Woche

Beispiel Lernplan TMS Teilzeitbeschäftigung

Beispiel Lernplan für 3 Monate Lernzeit neben einer Teilzeitbeschäftigung von ca. 20 Stunden/Woche

Beispiel Lernplan TMS ohne Beschäftigung

Beispiel Lernplan für 6 Wochen Lernzeit ohne andere Beschäftigung

Das Ziel des Lernplans ist es, deine Stärken bis zum TMS auf einem hohen Niveau zu halten und deine Schwächen auf ein hohes Niveau zu bringen.

Beachte: Am besten fängst du ein paar Wochen bis zu 3 Monaten vor dem Test an zu lernen, je nach Intensität und Zeit. Fange nicht zu früh an, da du kaum Inhalte auswendig lernen, sondern eher Fähigkeiten präzisieren musst. Sonst kann es passieren, dass du bestimmte Techniken wieder „verlernst“, weil es schwerfällt, über eine so lange Zeit einen sehr guten Stand beizubehalten und so lange intensiv zu trainieren, ohne das Interesse zu verlieren. Nach einer gewissen Zeit nimmst du andernfalls kaum noch eine Steigerung wahr und die Erfolgserlebnisse bleiben aus.

Wenn du dich schon früh vorbereiten möchtest, lies lieber Fachbücher zu naturwissenschaftlichen und medizinischen Themen, um dich mit der Fachsprache und bestimmten Modellen oder Kreisläufen vertraut zu machen. Auch wer mit Mathe Schwierigkeiten hat, kann sich die grundlegenden Aufgabentypen aus „Quantitative und formale Probleme“ schon früher ansehen und jeden Tag ein paar Übungen durchgehen und anhand von Lösungen verstehen. Dadurch lernst du nach und nach, die richtigen Strategien für alle Aufgabenarten anzuwenden.

Praxistipps und Übungen

Lerntechniken für deinen Erfolg

Am effektivsten haben sich für mich beim Lernen für den TMS folgende 3 Methoden bewährt: das aktive Bearbeiten von Übungsaufgaben in der vorgegebenen Zeit, also während der Simulation der Testbedingungen und die Fehleranalyse.

Um ein Beispiel zu nennen: Besonders im Untertest „Quantitative und formale Probleme“ hatte ich am Anfang Schwierigkeiten und konnte im TMS letztendlich 80% erreichen, weil ich regelmäßig Aufgaben gerechnet, kontrolliert und am nächsten Tag wiederholt habe, bis ich den Lösungsweg auswendig und auf vergleichbare Aufgaben übertragen konnte. Das gleiche gilt für „Diagramme und Tabellen“; auch hier kannst du dir antrainieren, verschiedene Diagrammtypen auf den ersten Blick zu erfassen und schnell zu verstehen, indem du viele Aufgaben durchgehst.

Auch die „Interleaved practice“ kannst du leicht durch eine abwechslungsreiche Struktur in deinem Lernplan integrieren und so zusätzlich deine Motivation fördern. Letztendlich solltest du auf deine üblichen Lernstrategien vertrauen, die dir bisher weitergeholfen haben (z.B. in der Schule).

Übungen und realistische Testsimulationen

Es kann auch Tage geben, an denen die Konzentration nicht so will. Das muss aber keine verlorene Zeit bedeuten, denn du kannst sie immer nutzen, um bereits Bekanntes zu wiederholen. Insgesamt sollte der Fokus beim Lernen darauf liegen, eine oder wenige neue Methoden gut zu beherrschen und zu vertiefen, anstatt schon Bekanntes nur stur zu wiederholen, um für das eigene Gewissen möglichst viele Untertests an einem Tag zu schaffen und daraus kaum einen Mehrwert zu ziehen.

Im Idealfall kannst du in deinen Lernplan auch mehrere Testsimulationen einbauen, die du unter realen Testbedingungen durchführst. Dadurch lernst du den zeitlichen Stress kennen und kannst deinen Umgang mit der Zeit, den Materialien (Stifte, Textmarker etc.) und der Ernährung am Testtag gut ausrichten. Die Simulation sollte möglichst ohne Unterbrechung stattfinden. Alternativ kannst du aber auch z.B. den Vormittags- und Nachmittagsteil getrennt voneinander simulieren, um dich heranzutasten oder wenn die Zeit mal nicht ausreicht.

Motivationstechniken und Durchhaltevermögen

Motiviert zum Ziel

Wie schon erwähnt, ist die Struktur deines Lernplans wichtig, um deine Motivation aufrechtzuerhalten. Du kannst z.B. jeden Tag eine Mischung aus deinen Stärken und der Verbesserung bisheriger Schwächen einbauen, damit du ein Erfolgserlebnis hast und nicht in Prokrastination endest. Denn Übungstests, die man mit wenigen Fehlern abschließen kann, machen Spaß! Setze dir Ziele, wie das Perfektionieren von Methoden oder ganze Testsimulationen, und belohne dich, wenn du etwas geschafft hast. Gönn dir auch mal einen lernfreien Tag, besonders nach einer intensiven Simulation.

Umgang mit Rückschlägen

Wenn du einen bisher guten Untertest deshalb weniger gelernt hast, kann es auch Schwankungen geben. Lass dich davon nicht verunsichern, sondern nimm ihn einfach wieder intensiver in deinen Plan auf. Feiere dich für kleine Fortschritte und vertiefe diese! Wage dich ohne Angst an schwierig wirkende oder bisher schlecht laufende Aufgaben heran, gehe sie Schritt für Schritt und ohne Zeitdruck mit den Lösungen durch und wiederhole sie so lange, bis du dich sicherer fühlst.

Um dich selbst nicht im Druck zu verlieren, sind bewusst gesetzte Pausen das A und O. Es ist nicht schlimm, wenn du mal Rückschläge erlebst, denn diese sagen nichts über deine Eignung zum Studium aus und du kannst den TMS trotzdem mit einem tollen Ergebnis schaffen. Um die Isolation und Einsamkeit durch das ständige Lernen zu reduzieren, kannst du auch bewusst nach sozialen Kontakten suchen, zum Beispiel mit jemandem zusammen lernen oder gemeinsame körperliche Aktivitäten in Pausenzeiten. Auch ein Ortswechsel kann den Kopf erfrischen, wenn dir die Decke auf den Kopf fällt und keine Übung so richtig funktionieren mag.

Bereit für den TMS: Schlusswort

Ein strukturierter TMS Lernplan ist der Schlüssel zum Erfolg beim TMS. Indem du deine Stärken und Schwächen analysierst, effektive Lernmethoden anwendest und regelmäßige Testsimulationen durchführst, kannst du deine Leistung kontinuierlich verbessern. Setzte den Beginn mit einem gut überlegten Lernplan und passe ihn regelmäßig an deine Stärken und Schwächen an. Bediene dich an verschiedenen Lernmethoden, um gezielt zu üben und integriere auch realistische Testsimulationen, um dich an den zeitlichen Stress zu gewöhnen. Setze realistische Ziele, belohne dich für Erfolge und bleib flexibel. Lass dich von Rückschlägen nicht entmutigen, sondern sieh sie als Gelegenheit zur Verbesserung. Mit Durchhaltevermögen und der richtigen Vorbereitung kannst du den TMS erfolgreich meistern. Bleib positiv und vertraue auf deine Fähigkeiten.

Viel Erfolg!

Über den Autor : Kore Eckstein

Kore entdeckte ihre Leidenschaft für die Medizin ursprünglich in der 10. Klasse. Nach dem Abitur nahm sie sich ein Jahr Zeit zur Orientierung, absolvierte ein Praktikum in der Psychiatrie und begann schließlich eine Ausbildung zur Ergotherapeutin. Während dieser Ausbildung faszinierten sie besonders die medizinischen Themen und in der praktischen Arbeit als Therapeutin in der orthopädischen Rehabilitation schätzte sie das medizinische Umfeld sehr. Diese Erfahrungen motivierten sie, ihren Weg in die Medizin weiterzuverfolgen. Der erste Versuch im TMS während ihrer Ausbildung brachte zwar nur 42%, doch nach ihrem Abschluss widmete sie sich drei Monate intensiv der Vorbereitung und erzielte im zweiten Anlauf überzeugende 98%. Mit diesem Ergebnis erhielt Kore mehrere Zusagen von deutschen Universitäten und kann ihr Medizinstudium im Wintersemester 2024/25 beginnen.

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